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Dienstag, 8. Februar 2022

Die ersten Ausbau-Tage ...

Es hat lange gedauert. Aber endlich ist es so weit, das Auto wurde nach den beiden Modellbau-Messen leer geräumt. Das ganze Messezeug war wieder sortiert und eingelagert. Dann kamen Weihnachten und Neujahr. Der Ausbau kann also jetzt beginnen. Natürlich kann man in wenigen Tagen keine Bäume versetzen, schon gar nicht bei dem derzeitigen Wetter. Aber man kann schon einiges sehen.

Da ich auf unserem Parkplatz nicht mit lauten Maschinen arbeiten kann hab ich die Arbeiten mit der Handkreissäge hinten in der Ecke auf dem Parkplatz von unserem Bauhaus gemacht. Die sind dort sehr entspannt. 😏  Und Privatgelände hat den Vorteil das mir das Ordnungsamt nicht auf die Nerven geht.

Der Ausbau soll mehr oder weniger "immer an der Wand lang" passieren. Also zuerst an der rechten Seitenwand entlang und als nächstes das Bett (hinten quer). Danach geht es an der linken Seitenwand mit der Sitzgruppe weiter und zuletzt folgt die Nasszelle in der vorderen, linken Ecke. Zwischendurch vorne quer an der Trennwand zum Fahrerhaus entlang.

Am Übergang zum Dach werden die Spanten eines Hängeschranks verschraubt. Sie werden so zugeschnitten das sie einfach an den Kastenträgern des Aufbaus seitlich mit M6 Schrauben, Unterlegscheiben und selbstsichernden Muttern angeschraubt werden können. Bei 3 - 4 Schrauben je Spant sollte das "bombensicher" sein.


Hier zeigt sich der Vorteil des Kofferaufbaus. Alles rechte Winkel und gerade Wände. Dazu im Fall des Flensburger Koffers ein stabiler Vierkant-Alurohr-Rahmen an dem man die Rippen der Hängeschränke erstklassig anschrauben kann.

Erst nach dem anschrauben der Rippen wird im Bereich der Hängeschränke die Isolierung eingebracht. Da der gesamte Wagen gerade Wände hat kann ich (im Gegensatz zu einem Kastenwagenausbauer) zu einer Isolierung mit XPS-Platten greifen. Der Vorteil ist das ich das Material problemlos und Etappen-weise im Baumarkt beschaffen kann. Gerade im Hinblick auf meine nicht vorhandenen Lager-Möglichkeiten ist das wichtig.

Als erstes wird eine Lage 20mm Styrodur zwischen den Alu-Trägern des Aufbaus verklebt. Darauf kommt später eine weitere, 20mm starke Schicht. Zum Schluss wird die gesamte Wand, also auch der Kastenrahmen, mit einer dritten (ebenfalls 20mm starken) Schicht abgedeckt. Diese dritte Schicht hat zwei Funktionen. Zum einen deckt sie den Kastenrahmen des Aufbaus komplett ab. So werden die Kältebrücken minimiert. Zum anderen werden Kabel-Kanäle und Leerrohre in diese Schicht eingebaut.


Im Dach werden zwei 30 mm starke Schichten mit versetztem Stoß eingebaut. Ich liebe Styrodur, das kann man so schön leicht verarbeiten. Hier noch provisorisch befestigt damit der Kleber abbinden kann. Später kommt dann die 7mm starke Innenverkleidungs-Platte drunter.

An den Stellen wo später die Innenverkleidungen verschraubt werden sollen werden 20mm starke Holzleisten auf den Kastenrahmen geschraubt. So können die Innenverkleidungen ganz einfach mit Spaxschrauben befestigt werden.

Außerdem hab ich an der Stirnwand begonnen. Ich habe dort die Innenverkleidung und die alte Isolierung komplett entfernt. Dabei wurde die alte Verkabelung des Aufbaus sichtbar. Zum einen wurde diese Verkabelung in der Vergangenheit mehrfach umgebaut und ist in dementsprechend "wirrem" Zustand. Ich habe z.B. zwei Kabel gefunden wo ich weder wusste wo sie her kamen noch welchen Job sie mal hatten (sie waren abgeklemmt als ich die Wand geöffnet habe, führten aber Strom). Zum anderen wird der Aufbau mit einer komplett neuen Elektrik versehen. Also erstmal (fast) alles raus.

Vor dem befestigen der 7mm starken Innenverkleidungen an der Wand zum Fahrerhaus muss noch die Unterkonstruktion für die Verschraubung des Handlaufs am Einstieg gebaut werden. Hierzu werden zwei Halteplatten aus einem Reststück Birke Multiplex 21mm bearbeitet und angeschraubt. Daran kann dann später der Handlauf befestigt werden.


Nur die alte Innenbeleuchtung blieb noch kurze Zeit in Betrieb bis eine temporäre LED-Beleuchtung den Job vorläufig übernehmen konnte. Dazu wurden dann 4 LED Streifenleuchten mit je 50 cm Länge an den Dachträgern befestigt und provisorisch verkabelt. Durch diese neue Innenbeleuchtung kann ich in der Ausbau-Zeit enorm Strom sparen.

Ein neuer Sicherungskasten wurde provisorisch an der Trennwand zum Fahrerhaus montiert und an die derzeitige Standstromversorgung des Fahrzeugs angeschlossen. Später wird dieser Sicherungskasten in den Hängeschrank eingebaut, auf die neue Standstromversorgung umgeklemmt und übernimmt die Versorgung des vorderen Aufbau-Bereichs.

In die Unterseite des Hängeschranks (der übrigens später Schiebetüren bekommen soll) wird eine LED Leuchte aus Aluminium eingebaut. Diese jeweils 50cm langen Leuchten sollen sich bei der Montage nicht gegeneinander verschieben können. Daher hab ich mit dem 3D Drucker passende Montagehilfen angefertigt. So kann ich sicherstellen das hinterher alles passt. Zum bohren der Befestigungslöcher hab ich mir ein weiteres "Klötzchen" als Bohrlehre gedruckt.


Und so sieht die Leuchte dann später mit einem warmweißen LED-Band aus. Die Streuscheibe verteilt das Licht sehr angenehm und völlig blendfrei.



Diese Leuchten werden bündig in die Unterseite der Hängeschränke eingelassen. Sie werden verklebt und verschraubt. Danach werden LED Bänder eingeklebt und die Streuscheiben montiert.

Zu den Daten der LED-Bänder :
Art der LED : Typ 5050 warmweiß
Bauart : nicht wasserfest und dimmbar
Zahl der LED : 60 Stück pro Meter
Trennbar jeweils nach 3 LED (also alle 5 cm) möglich
Leistung pro Meter : 6W bei 12V
Stromaufnahme pro Meter : 0,5A